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3. Stunde Heutige Magie

Die Magie der Neuzeit

Es wäre unklug, nicht mit der Zeit zu gehen. Die Phantasie und der Einfallsreichtum des heutigen Menschen haben sich weitgehend auf andere Bereiche verlagert, haben andere Formen angenommen und andere Bedürfnisse entwickelt.

Für den modernen Magier ist der Weg das Ziel. Es geht nicht darum, endlich alle Mysterien der Magie zu enthüllen. An dieser unmöglichen Aufgabe haben sich zahllose andere Magier schon in der Vergangenheit versucht, und keineswegs immer ungeschickt. Die wahren Mysterien haben sich aber schon immer selbst geschützt und werden es auch weiterhin immer tun. Man wird sie nie völlig ergründen, und jede Epoche nähert sich ihnen auf ihre Weise.

Allerdings ist die Zeit vorbei, da es genügte, mit einigen vagen Andeutungen von Wissen hausieren zu gehen, die man allerdings leider aus allerlei Gründen "noch" in der Schublade aufbewahren müsse, bis der erforderliche Dispens von oben erteilt sei usw.

Der Magier von heute steht vor der schwierigen Aufgabe, das fortzusetzen, was seine Vorgänger vor etwa hundert Jahren einst begonnen hatten: die Erforschung der Magie und ihres Verhältnisses zum psychologischen Menschen des Zeitalters der Technokratie. Die Magie muß von allen behindernden Altlasten befreit werden, die auch sie sich im Laufe der Jahrzehntausende immer wieder zugezogen hat wie alles andere auch. Der penetrante Griff des Mittelalters muß abgeschüttelt werden, ebenso die judäo-christlichen Einflüsse, die noch immer an ihr haften.

Wenn man kritisiert, daß die Magier des Mittelalters ihre Fluchformeln und Todeszauber stets mit christlichen Formeln und Floskel, ja mit nichtendenwollenden Gebeten und Anrufungen des biblischen Sklavengottes verfälschten, verstümmelten und verbargen, darf man aber dennoch nicht den wirklichen Grund für diese Verschleierungsmanöver vergessen, dessen Struktur auch in der heutigen, vermeintlich viel liberaleren Zeit verwendbar ist. Es ging den Magiern damals nicht so sehr darum, sich auf opportunistische Weise der allgegenwärtigen, allesbestimmenden Kirche anzudienern, sondern vielmehr darum, daß es für jeden Magier aller Zeiten wichtig ist, in Harmonie mit seiner Umwelt zu leben, um unnötige Reibung zu vermeiden, die nur Energie kostet, ohne welche einzubringen. Mit dieser Betrachtungsweise kann man erkennen, was man heute von früherem Wissen noch benötigt, und das ist so manches.

Diese scheinbar banale Erkenntnis mußte immer wieder aufs neue formuliert werden, weil die Magier nicht davon ablassen konnten, sie in den Schatten ihres bewußten Wissens abzudrängen und sie zu mißachten. Und dieses Beispiel ist nur eines von vielen, wie man alten Sachverhalten mit neuen Betrachtungsweisen wiederum neue Aspekte abgewinnen kann.

Der Magier soll schließlich auch ein Weiser sein, nicht nur ein Mensch der reinen Tat. Ein Weiser definiert sich nicht zuletzt dadurch, daß er aus der Geschichte lernt und es zu vermeiden weiß, die alten Fehler immer wieder zu begehen. Ein Magier ist auf seinem Weg immer weit vom Ziel der endgültigen Weisheit entfernt - und das wird er auch stets und ewig bleiben. Doch auf dem Weg dorthin sammelt er Erfahrung, um sich dem Ziel wenigstens ein Stück weit zu nähern.

HÜ:

  • Was könnt ihr mir über Franz Bardon sagen? (Es gelten die gleichen Regeln wie bei HÜ1&2!!)
  • Wie stellt ihr euch die perfekte Welt mit Magie vor? Schreibt einen Text. (Je länger, desto besser ;-) )